Der
Strand von Mompracem
Sandang: Jamilah!
Jamilah: Sie suchen Dich und sind schon bei uns zu Hause gewesen.
Sie wollen Dich töten, Vater.
Sandang: Gehen wir Ayerduck warnen, schnell.
Sandang: Ayerduck, Ayerduck!
Ayerduck: Sandang!
Sandang: Die Gardisten des Sultans suchen uns.
Ayerduck: Los, lasst uns fortgehen und uns trennen.
Es bleibt uns keine andere Wahl.
Dann werden wir wenigstens nicht alle gefasst.
Mompracem muss wieder frei sein.
Und wenn es uns unser Leben kostet.
Ich versuche, nach Borneo zu gelangen.
Viele von unseren Brüdern sitzen seit Jahren auf Sarawak gefangen.
Sandang: Aber wie begegnen wir uns wieder?
Ayerduck: So wie der Tag der Nacht begegnet, und Gott der Hölle.
Das Dorf von Mompracem
Sandang: Wir werden gesucht.
Ich suche ein sicheres Unterkommen für meine Tochter. Es ist aber
für gleich.
Warum versteckt Ihr Euch?
Die Mörder sind auch Eure Feinde.
Kommt zum Vorschein und verteidigt Euch und Eure Ehre, Brüder.
Habt Ihr es nicht satt, Sklaven zu sein....
Von diesem Sultan, der noch feiger und gnadenloser ist als eine Hyäne?.
Männer von Mompracem, hört mir gut zu.
Es ist ein Orkan aufgekommen und die Mörder werden verjagt werden.
Der Tiger kehrt zurück.
Sandokan, Sandokan.
Ich war hier mit Sandokan.
Ihr wisst nicht mehr, wie Mompracem war?
Wir waren alle Helden.
Wo ist Euer Mut geblieben?
Kommt nach draußen, um zu sehen, wie ein Tiger von Mompracem tötet.
Der Strand von Mompracem
Soldat: Marak? Marak ?
Wo bist Du?
Anderer Soldat: Schau!
Teotokris: Jetzt noch ein sicheres Unterkommen suchen, denn Du
bist noch immer in Gefahr.
Aber bitte hab� keine Angst. Ich bleibe solange bei Dir wie es nötig
ist.
Ich heisse Teotokris und komme aus Griechenland.
Ich weiss selbst auch nicht genau, warum ich hier bin.....
Aber ich bin froh, dass ich Dich retten konnte.
Du bist keine Malayin. Wie heisst Du?
Jamilah: Jamilah. Meine Mutter ist Malayin.
Meinen Vater hab� ich nie gekannt. Ich weiss nur, dass er aus Europa kommt...
Und meine Mutter wie eine gewöhnliche Weisse behandelt hat.
Mein echter Vater hingegen ist für mich und diese Insel gestorben.
Teotokris: Wir müssen fliehen. Der Sultan wird die ganze
Insel durchkämmen.
Lass mich Dir helfen. Ich bin reich und kenne keine Angst.
Das Schicksal hat mich gesandt, um Dich zu retten.
Jamilah: Sandokan, hast Du von ihm gehört?
Teotokris: Wie nicht? Aber fast niemand wagt es, seinen Namen
aussprechen.
Ein Pirat, ein Rebell. Aber auch der Mann, der Mompracem in eine Legende
verwandelt hat. Man muss durch eine gute Schule gegangen sein, um ihn
fangen zu können.
Jamilah: Ich will ihn finden und muss ihn sprechen.
Das ist es was mein Vater wollte. Deshalb wurde er hier getötet.
Teotokris: Aber niemand weiss wo er ist.
Jamilah: Ich jedoch weiss jemand in Indien im Königreich
Assam.
Jemand der wie ein Bruder für Sandokan ist, Yanez de Gomera.
Er ist mit der Königin von Assam verheiratet.
Teotokris: Was bist Du schön und mutig, Jamilah.
Dies kann ein schwieriges Abenteuer werden....
Aber wenn es das ist, was Du willst, dann will ich mit Dir gehen.
Assam, Nordostgrenze zu Indien
Mann: Ohne Eure Hilfe wären wir nie über die Grenze
gekommen.
Frau: Meine Kinder verdanken Euch Ihr Leben.
Yanez: Noch kein Bericht von Kammamuri?
Ist er über die Grenze gekommen?
Kammamuri: Zweifelst Du manchmal daran?
Yanez: Kammamuri. Es ist Dir doch geglückt.
Kammamuri: Was dachtest Du denn?
Wenn ich mich je durch ein paar Engländer zurückhalten lasse....
Dann darfst Du mich persönlich in den Ganges werfen.
Soldat: Ging es leicht?
Kammamuri: Was dachtest Du denn, mit all den Soldaten auf den
Beinen?
Soldat: Leicht oder schwer?
Kammamuri: Nun? Probier es doch selbst einmal.
Yanez: Es tut mir leid, aber wir müssen umgehend wieder zurück.
Kammamuri: Umgehend, d.h. in drei Tagen, morgen oder jetzt?
Im Königreich Assam
Surama: Yanez!
Yanez: Meine allerliebste Königin.
Surama: Ich halte es nicht mehr aus. Ich vermisse Dich so.
Yanez: Ich Dich auch. Aber desto schöner ist es, Dich wiederzusehen.
Surama: Ich habe gute Neuigkeiten für Dich.
Wir haben Gäste und sie kommen aus einem weit entfernten Land, das
Du sehr liebst.
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Yanez: Sandokan.
Du bist umsonst gekommen. Sandokan gibt es nicht mehr.
Teotokris: Was meinst Du?
Yanez: Sie wissen vom Krieg in Indien?
Sandokan hat sich zum Führer des Sepoisaufstandes gemacht.
Aber der Aufstand brach in sich zusammen.
Was bleibt sind Unterdrückung und Schlachtfeste.
Sandokan hat dem Tod oft in die Augen geschaut.
Er lebt noch, aber fragen Sie nicht wie.
Auf Mompracem glaubte er noch an etwas.
Aber der Glaube ist weg.
Er hat den Kampf aufgegeben.
Ich muss jetzt vorerst alleine den Sepois helfen.
Du suchst jemanden, der er nicht mehr ist.
Jamilah: Ich will ihn dennoch sprechen.
Wo kann ich ihn finden?
Yanez: In West-Bengalen (in den Sunderbunds).
Er lebt anspruchslos im Urwald.
Ich kann Sie nicht begleiten, denn ich muss weg.
Das Leben von ein paar Kämpfern kann davon abhängen.
Aber ich versuche Sie wohl einzuholen.
Du gehst mit Ihnen, Kammamuri.
Bring sie zu Sandokan.
Kammamuri: Ich?
Zum Unterlauf des Ganges?
Ein entsetzlicher Ort.
Im allgemeinen schrecklich.
Noch schlimmer als in der Hölle.
Wann gehen wir?
Englische Garnison in Indien
Soldat: Was soll ich tun?
General: Ihn hereinkommen lassen, natürlich?
Hoheit, Exzellenz....., Wie muss ich Sie eigentlich genau anreden?
Brooke: Einfach James Brooke.
Ich bin der Radscha von Sarawak, aber auch ein einfacher Engländer.
General: Prächtig. Kommen Sie weiter.
General: Sie können gehen.
Welch unerwartete Freude. Niemand wusste, dass Sie in Indien waren.
Brooke: Sagt Ihnen der Name Sandokan etwas?
General: Sandokan? Nennen Sie mir einen Engländer, der seinen
Namen nicht kennt.
Der gefährlichste Feind Englands.
Brooke: Ausser den Amerikanern natürlich.
General: Durchaus. Ich begriff nicht sofort.
Ausser den Amerikanern, natürlich.
Brooke: Setzen Sie sich, General.
General: Danke. Sandokan wohnt jetzt hier in Indien, in
West-Bengalen.
Am Unterlauf des Ganges.
Er ist bereits eine Ziege, kein Tiger von Malaysia mehr.
Desto besser. Lieber begraben in diesem Urwald als tot.
Wir wollen doch keinen Märtyrer aus ihm machen ?
Brooke: In der Tat, aber besser tot als wieder erneut aktiv.
Jemand ist auf dem Weg zu ihm, um ihn zu suchen und will, dass
er nach Mompracem zurückkehrt.
Jemand will, dass er dort gleichsam wieder der Alte wird.
Eine Piratenhöhle, aber auch ein Freiheitssymbol für ganz Asien.
Und das ist ganz gefährlich für England. Und für mein Reich
auf Sarawak.
General: Das ist so. Wir wissen wie Sie gegen ihn gekämpft
haben. Und wie Sie mit ihm fertig geworden sind.
Brooke: Das stimmt. Aber seit dieser Zeit fühle ich eine
gewaltige Lehre in mir.
General: Das begreife ich.
Brooke: Ist das so? Wissen Sie wie es ist, wenn man zehn Jahre
lang einen Feind fühlt?
Wenn man nächtelang nicht schlafen kann? Wenn man das Äusserste
von sich fordert, nur für einen Zweck?
Denn allein so, mein Bester, haben Sie die Möglichkeit, Sandokan
zu vernichten.
Sandokan versetzt Menschen in Ekstase. Er ist ein geborener Führer.
Er formt mit zehn Mann eine höllische Armee und braucht wenig Worte.
Sie töten ihn und er zieht sich wieder lebend zurück.
Sie fangen ihn und er entkommt abermals.
Sie kämpfen nicht allein gegen einen Mann, sondern Sie kämpfen
gegen eine Legende.
General: Es liegt wohl an Ihnen, ob Sie lieber einen lieben Freund
anstelle eines geschworenen Feindes haben.
Brooke: Auf Erden und im Himmel gibt es mehr, Horatio, als wir
es uns in unserer Philosophie (Schulweisheit) träumen lassen.
General: Shakespeare, Hamlet.
Brooke: Halten Sie Ihre besten Offiziere zu meiner Verfügung.
Wir gegen es wieder an, Sandokan.
Indien Unterlauf des Ganges
Kammamuri: Dies ist der Unterlauf des Ganges. Hier wohnt Sandokan
und auch mein Freund Tremal Naik.
Sandokan, ich bin es, Kammamuri!
Jamilah: Hoffst Du dass der Dschungel Antwort gibt?
Kammamuri: Warum nicht , alles ist möglich.
Tremal Naik!
Der Dschungel reagiert, aber die Antwort behagt mir nicht.
Jamilah: Dann kennst Du den Klang?
Kammamuri: Ja, und ich hätte ihn lieber nicht gehört.
Es klingt wie die Ramsingha, das Horn der Thugs.
Jamilah: Davon habe ich noch nicht gehört.
Teotokris: Eine Bande Mörder, die dieses Gebiet terrorisiert.
Oder?
Kammamuri: Ja. Eine Gruppe Fanatiker, die die Göttin Kali
anbeten.
Sie haben auch den Engländern gedient, wurden aber später jahrelang
unterdrückt. Ich begreife nicht, weshalb sie jetzt wieder hier sind.
Ich bin sehr froh. Um nicht zu sagen glücklich.
Falls die Thugs hier sind, sucht Tremal Naik sie auch....
Und ich gehe ihm eventuell entgegen.
Aber wenn ich als erster auf die Thugs treffe....
Sehe ich Tremal Naik möglicherweise nicht wieder.
Soll ich jetzt froh sein oder nicht?
Letztlich jedoch bin ich froh.
Nach einer halben Stunde wechseln wir die Wache.
Hast Du Angst vor einer Nacht im Dschungel?
Teotokris: Ich habe vor nichts Angst.
Kammamuri: Ich habe vor allem Angst.
Teotokris: Hast Du keinen Mut?
Kammamuri: Damit hast Du nicht Recht. Was hast Du von Mut, wenn
Du keine Angst hast?
Ich bin sehr ängstlich und brauche deshalb sehr viel Mut.
Haben Sie Angst vor dem Dschungel?
Das ist aber gut so.
Wissen Sie, es gibt hier nicht nur die Thugs, sondern auch viele wilde
Tiere.
Hören Sie doch!
Lasst niemand nahe herankommen.
Begleiter: Mach Dir keine Sorgen, Kammamuri..
Jamilah: Was denken Sie, dass Sandokan antworten wird?
Kammamuri: Ein Jahr zuvor hätte ich es wohl gewusst, aber
jetzt ist alles anders.
Ich habe Angst, das er sich nicht zeigt.
Aber wenn ihn etwas überzeugen kann.....
Dann sind dies wohl Deine Worte über Mompracem, du armes Land.
Jamilah: Es geht nicht um Worte, sondern um das was in Deinem
Herzen lebt.
Ich weiss noch zu gut, wie mein Vater den Namen Sandokan herausschrie.
Mein Vater ist tot, aber er bedeutet dort (auf Mompracem) mehr als Sandokan
auf Sarawak.
Ayerduck ist die "Tiger" suchen gegangen.
Sie glauben nicht, dass Sandokan sich verändert hat.
Kammamuri: Hören Sie! Was für eine Stille!
Sandokan! Unglaublich! Wie bist Du ungesehen an den Wachen vorbeigekommen?
Sandokan: Wie geht es Yanez?
Kammamuri: Momentan wird er sehr in Anspruch genommen.
Die Sepois haben in seinem Reich Zuflucht gesucht.
Teotokris: Sandokan, schön Dich zu sehen.
Ein Tiger: Sei gegrüsst, Tiger.
Sandokan: Du bist der Mann, der keine Furcht kennt.
Teotokris: Und Du bist Sandokan.
Dein Name ist zur Legende geworden.
Sandokan: Du hoffst, nicht nur nach Worten zu suchen, habe ich
Dich reden hören.
Du fühlst dasselbe wie ich im Herzen.
Sandang war einer meiner Brüder.
Ein Held mit dem ich unzählige Male Seite an
Seite gefochten habe.
Ich weiss noch, wie er Dich als Tochter adoptierte.
Dieses Mädchen mit den himmelblauen Augen.
Jamilah: Und ich kenne Dich auch noch, Sandokan.
Und Deine liebe Braut, unsere Königin.
Sie lehrte uns Lesen und Schreiben, um uns Weisheit zu geben.
Die schönste Frau von Mompracem.
Sandokan: Was sagtest Du gerade über Ayerduck?
Jamilah: Er ist in der Nähe von Sarawak, in der Nähe
von Brooke.
Um die übriggebliebenen Tiger zusammenzubringen und unsere Insel
zu erobern. Und dort meinen Vater wieder zu treffen.
Sandokan: Such� ein Boot! Wir fahren auf dem Fluss bis zum Meer
und dann nach Malaysien. Von heute an wird nur noch ein Name auf
unseren Lippen liegen: Mompracem. Nimm� einen von den Männern
mit.
Teotokris: Mich.
Sandokan: Du kennst mich, aber ich kenne Dich noch nicht.
Du bist Europäer und die kommen entweder in Uniform hierher oder
um die Bevölkerung auszubeuten.
Jamilah: Er hat mir das Leben gerettet.
Teotokris: Ich heisse Teotokris und komme aus Griechenland.
Auch mein Land wurde von Ausländern beherrscht.
Ich habe jahrelang für die Freiheit gekämpft.
Viele von meinen Freunden sind gestorben und mit ihnen auch die Hoffnung
in mir. Ich habe Europa auf Wiedersehen gesagt.
Sandokan: Geh nur!
Jamilah: Ich sehe Gram in Deinen Augen. Ist das meine Schuld?
Sandokan: Ja.
Jamilah: Dann vergiss Mompracem und alles was ich gesagt habe.
Sandokan: Wie soll ich das tun?
Ich wollte nicht mehr kämpfen.
Mein Herz wurde zu oft verletzt.
Jetzt ist alles anders. Es verlangt mich nicht mehr danach, meinen Säbel
zu ziehen.
Das Feuer ist erloschen.
Jamilah: Sandokan! Der Tiger lebt noch.
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Sandokan: Tremal Naik.
Tremal Naik: Die Thugs sind zurückgekehrt.
Sandokan: Jamilah ist vor mir hier durchgekommen. Ich muss sie
finden.
Tremal Naik: Die Thugs töten keine Frauen.
Um sie zu finden, müssen wir uns trennen.
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1.Britischer Offizier: Sandokan folgt uns.
Und um ihn schwärmen unsere, ja doch, Bundesgenossen.
2.Britischer Offizier: Nur dass mir die Bundesgenossen nicht gefallen
und unsere Verkleidung auch nicht.
1.Britischer Offizier: Die Tuks sind gnadenlose Mörder. Nicht
so angenehm.
Aber wir sind fast da und Sandokan wird in die Falle laufen.
Sandokan: Wer ist das ? Echte Soldaten ?
Und das ist keine Frau.
Spuck es aus oder ich erwürge Dich mit meinen blossen Händen.
Ein Thug: Das sind in der Tat Soldaten.
Sandokan: Und die Frau ?
Der Thug: Auch ein Soldat.
Sandokan: Wo ist sie jetzt?
Der Thug: Auftrag der Engländer.
Sandokan: Wo ist sie? Wo? Wo ist sie?
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1.Britischer Offizier Es ist sicher dass er uns folgt. Er wird
sofort hier sein.
Brooke: Nein. Falls er Ihnen gefolgt wäre, hätte er
längst angegriffen.
1.Britischer Offizier Aber er ist allein.
Brooke: Umso mehr.
Es ist niemand da, der ihn behindert.
1.Britischer Offizier: Dann hat er uns durchschaut?
Brooke: Ich muss jedoch zugeben: Ich habe Sie als Lockvogel
gebraucht.
Man braucht mindestens zwei oder drei Hinterhalte um ihn zu fangen.
Die Thugs halten die echten Karten in ihren Händen.
England hat wackeren Gebrauch von ihnen gemacht. So warum nicht auch
jetzt?
Du da!
Bringt mir die Männer her, die sie (Jamilah) gefangen haben.
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Ein Thug: Tötet sie!
Tremal Naik: Meine Elefantenfreunde sind mehr Wert als eine ganze
Armee.
Gehen wir wieder zurück.
Seid bedankt für Eure Hilfe, Freunde.
Brooke: Kommen Sie mit. Dieses Mal fange ich ihn.
Jamilah: Lasst mich hier doch zurück, sonst holen sie uns
noch ein.
Sandokan: Sie haben uns noch nicht. Schnell zum Fluss.
Hoffentlich ist dort ein Boot klar.
Kammamuri: Was denkst Du denn?
Und was für ein Boot. Alt und verfault, aber es schwimmt.
Tremal Naik: Was machst Du dort oben?
Kammamuri: Wir hörten etwas......
Und wussten nicht, ob Ihr es wart.
Spring doch Teotokris!
Teotokris: Bist Du ernsthaft verwundet, Jamilah?
Jamilah: Ja. Ich halte Euch doch lediglich auf.
Sandokan: Wir gehen.
Jamilah: Damals als Ihr auf Mompracem von den Engländern
verfolgt wurdet, trugst Du nichts als eine verwundete Frau in
Deinen Armen.
Marianna. Denkst Du immer noch an sie?
Sandokan: Sie wurde zusammen mit meinem Herzen begraben.
Jamilah: Deine Augen sind noch voller Liebe. Jede Frau wird sie
hierum beneiden.
Die Engländer: Verteilt Euch! Sie dürfen nicht entkommen!
Sandokan: Die Engländer setzen uns nach.
Die Engländer: Durchsucht jedes Gebüsch!
Sandokan: Geht zum Fluss und wartet dort auf mich. Schnell.
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Teotokris: Entschuldige, dass ich Deinen Befehl nicht befolge,
aber sie bringen Jamilah auch ohne mich in Sicherheit.
Wir können doch zu zweit besser mit Ihnen fertig werden.
Sandokan: Hattest Du nicht gesagt, das Du keine Angst kennst?
Teotokris: Ja.
Sandokan: Doch Ich sehe sie in Deinen Augen.
Teotokris: Keinesfalls Angst.
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Die Engländer: Dort wurde geschossen.
1.Britischer Offizier: Er ist hier.
Brooke: Ist er tot?
1.Britischer Offizier: Nein. Er atmet noch.
Aber nicht mehr lange.
Er wurde in den Rücken geschossen.
Sein Herz wird schnell aufgeben.
Brooke: Wenn Du mir eher begegnet wärst, wärst Du besser
behandelt worden.
Aber nun liegst Du hier; niedergeschossen durch einen sogenannten Freund.
Assam Nordostgrenze zu Indien
Yanez: Nein, das ist nicht wahr.
Sandokan ist mindestens dreissigmal gestorben.
In jeder Begebenheit stecken zehnmal. Aber es war niemals wahr.
Warum dann jetzt wohl? Nein Jamilah, es ist nicht so.
Jamilah: Deine Worte wirken wie Balsam auf meiner Wunde.
Ich will es auch lieber nicht glauben.
Aber Sandokan und Teotokris sind verschwunden.
Sie haben nur eine Blutspur zurückgelassen.
Yanez: Die Engländer müssen gewusst haben, dass Du hier
warst, um ihn zu suchen. Sie haben hier zu viele Informanten, ein
Netz wie ich. Aber ich komme dahinter.
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Yanez: Liebe Surama, mein Herz ist voller Liebe zu Dir. Aber auch
für Sandokan. Wo soll ich Gutes tun? Ich habe ihn lange allein
gelassen.
Wir haben Seite an Seite gefochten. Was soll ich sonst tun?
Jamilah: Alles kommt zu seiner Zeit. Eben wie die Jahreszeiten.
Der Winter macht Platz für den Sommer....
Und wenn die Zeit da ist, macht der Sommer Platz für den Winter.
Aus Liebe zu mir hast Du Sandokan verlassen....
Und Deine Liebe zu Sandokan will, dass Du mich verlässt.
Die Jahreszeit von Yanez und Sandokan ist angebrochen.
Yanez: Auch unsere Jahreszeit wird wieder zurückkehren.
Das weiss ich sicher meine liebe Braut.
Aber nun muss ich Sandokan finden.
Bei den Engländern in Indien
Sandokan: Wo bin ich?
1.Britischer Offizier: In den Händen Ihrer Majestät
Königin Victoria.
Und ich vertrete sie gegenwärtig.
Ich habe persönlich eine zwei Zentimeter lange Kugel entfernt.
Ein Engländer: Boot in Sicht.
1.Britischer Offizier: Sicher ist es das Orlogschiff von James
Brooke.
Damit wirst Du nach Kalkutta gebracht, wo der Strang auf Dich wartet.
Sandokan: Brooke! Brooke!
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1.Britischer Offizier: Ich hörte, dass Trafalgar nicht mehr
das Kommando über die britische Flotte hat...
Und dass die Flotte jetzt gehörig in Schwierigkeiten steckt.
Aber ich hoffe nicht, dass es so schlimm ist.
Ein Engländer: Ich würde es ein Wrack nennen wollen.
1.Britischer Offizier: Ja, das hast Du gut gesehen.
Etwas ist darauf .Oder jemand.
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Yanez: Ich bin verwundet. Hilfe. Rettet den armen Fremdling!
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1.Britischer Offizier: Schnell helft dem Franzosen.
Ein Engländer: Woher wissen Sie, dass er Franzose ist?
1.Britischer Offizier: Ein Engländer würde sich nicht
so gehen lassen.
Und weil er Französisch spricht.
Yanez: Mein Gott, was für ein Abenteuer. Es ist ein
Wunder.
Und kommen diese lieben Soldaten, um mir zu helfen?
Schnell. Ich rutsche herunter.
Ich danke Dir.
Du lieber Himmel, ein Colonel.
1.Britischer Offizier: Es ist gut für meine Ehre , dass ich
Sie retten konnte.
Sie sind hier unter Freunden.
Yanez: Woher wissen Sie, dass ich Franzose bin? Entsetzliche Sprache.
1.Britischer Offizier: Wer sind Sie?
Yanez: Yanez de Gomera.
Sagen Sie Ihren Männern, dass sie sich ergeben sollen.
1.Britischer Offizier: Warum sollte ich das tun?
Yanez: Weil ich eine Pistole auf Sie gerichtet habe.
1.Britischer Offizier: Schiessen Sie nur. Meine Männer werden
Sie gleich darauf töten.
Yanez: Der Tod zieht mich nicht so an.
Was sein muss muss sein!
1.Britischer Offizier: Feuer!
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Sandokan: Mein Bruder. Ich wusste, dass Du mich holen würdest.
Yanez: Das hast Du nicht, he?
Doch gehen wir.
Adieu, mein Colonel.
1.Britischer Offizier: Sag� mir, dass ich träume.
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Sandokan: Wir sind ausser Schussweite und sie haben keine Boote.
Eine hübsche, echte Praam. Nur die Flagge fehlt noch.
Kammamuri: Aber jetzt nicht mehr.
Mompracem, Palast des Sultans, Frauengemächer
Ein Kind: Vater.
Zweites Kind: Ich wünsche Dir ein langes Leben.
Drittes Kind: Der Tag möge günstig für Dich sein.
Viertes Kind: Allah ist mit Dir.
Abdullah: Wer ist seine Mutter?
Erste Haremsdame: Das bin ich mein geliebter Gemahl.
Abdullah: Er sieht nicht wie ein Kind von mir aus.
Genug jetzt. Alle nach draussen.
Aus meinen Augen, Frauen und Kinder.
Ich habe genug von Euch.
Du nicht, Bonara.
Du bist meine Favoritin.
Ich will Dich allzeit bei mir in meinem Quartier haben.
Man kann aber niemals wissen.
Die Kinder machen mir Sorgen.
Es sitzen ständig ein paar Parasiten darunter, besonders, falls sie
Abdullah hassen.
Die wollen Abdullah II werden und mich vom Thron stossen.
Haushofmeister: Geliebter Fürst.
Abdullah: Das sind die Perlen, die ich auf etlichen südlichen
Inseln gefunden habe. Möglicherweise ist eine davon meines
wohlwollenden Blickes würdig. Das ist die Tochter eines Dorfoberhauptes.
Sie heisst Munar.
Bring die anderen weg. Ich schenke Dir Vanara, Teotokris. Ich habe sie
seit einem halben Jahr. Viel zu lang. Was ist? Kein Interesse?
Ach ja , natürlich. Immer anders sein als die anderen.
Was interessiert Dich dann wohl? Macht möglicherweise?
Solltest Du als Grosssultan in die Geschichte eingehen wollen?
Aber nicht doch, ich habe die Macht.
Und ich gebrauche sie allein, um meinen Launen nachgeben zu können.
Aber siehe da, auch Dein Leben gehört ganz meinen Launen.
Mal schauen, was Brooke nun wieder will.
Er tut so als wäre ich Untertan anstelle Sultan.
Ich soll wohl wieder getadelt werden, weil ich zu impulsiv und
grausam bin. Ich muss hier auf Mompracem mit eiserner Faust regieren.
Man hat mir die Diplomatie nicht in die Wiege gelegt. Geh mit mir.
Teotokris: Ich denke, dass ich besser im Hintergrund bleiben und
operieren kann, Majestät.
Mompracem, Palast des Sultans, Thronsaal
Abdullah: Wie delikat, dass ich abermals einen Abgesannten des
weissen Radschas von Sarawak empfangen darf.
Sir James Brooke von diesem mächtigen Sarawak ist uns sehr lieb.
Was will er nun wieder?
Abgesandter: Er will Dich um militärische Unterstützung
bitten und er sendet Dir diesen Brief.
Mompracem, Palast des Sultans, Frauengemächer
Abdullah: Ich höre, dass Sandokan noch lebt und in diesem
Moment Vorbereitungen trifft, um uns anzugreifen.
Falls Du wieder überhastet auf jemand schiesst, dann sorge dafür,
dass er tot ist.
Teotokris: Ich bin nicht der Einzige, der es nicht geschafft hat,
Sandokan zu töten.
Das nächste mal entwischt er mir nicht.
Abdullah: Das hoffe ich, für Dich. Geh nach Sarawak. Bitte
sei diplomatisch, aber weise die militärische Hilfe ab. Ich
will die Soldaten von Brooke hier nicht. Denn ich weiss niemals,
wie lange sie bleiben. Und ich brauche sie auch nicht. Meine Männer
können dies auch allein.
Und ich erwarte einen militärischen Ratgeber aus Europa.
Ich will einmal sehen, wie Sandokan es sich vorstellt, an Land zu kommen.
Mompracem, nachts am Strand
Yanez: Mompracem.
Ist das lange her.
Aber ich erinnere mich noch an jeden Felsen.
Dort wurden Okanojhe, Madek und Conahr getötet. Und viele andere.
Das war damals, als sie den ersten Angriff von Brooke�s Wilden aufgehalten
haben.
Und dort stand die Schule unserer blonden Königin.
Sie ist weiter weg begraben. An einem anderen Teil der Küste.
Meine arme Insel.
Sarawak, Brookes Hauptquartier
Brooke: Sie kommen sicher, um mir zu erzählen, dass Abdullah
meine militärische Unterstützung ausschlägt.
Oder eventuell nicht?
Teotokris: Das stimmt.
Brooke: Sag ihm, das ich darauf bestehe. Ich lasse nicht zu, dass
Mompracem angegriffen wird. Abdullah ist nicht fähig genug.
Die Insel darf nicht zur tödlichen Falle werden.
Teotokris: Ich bin auch aus anderen Gründen hier. Meinen
eigenen Gründen.
Brooke: Ich höre.
Teotokris: Ich weiss was Sandokans erster Schritt ist.
Brooke: Und was wollen Sie für diese Information?
Teotokris: Ich bewundere Sie mehr als wen auch immer. Sie haben
mit nichts begonnen. Mit einem kleinen Schiff auf der Suche nach
Abenteuer. Und nun sind Sie auf dem Thron.
Brooke: So schnell ging das nicht. Das hat mich Jahre gekostet.
Sie sehen aber nur dieses beeindruckende Endresultat. Aber passen
Sie auf. Es sind nur wenige, die das Ziel erreichen.
Sie haben noch nicht gesagt, was Sie als Gegenleistung für die Information
wollen.
Teotokris: Das erzähle ich Ihnen, wenn die Zeit dafür
reif ist.
Brooke: Fahren Sie fort.
Teotokris: Sandokan kommt sehr schnell nach Sarawak um jemanden
zu treffen. Und ich weiss wer das ist.
Sarawak, Küste
Sandokan: Marak.
Marak: Tiger.
Terehing: Sandokan.
Sandokan: Das ist die Tochter von Sandang. Sie ist mich in Indien
suchen gekommen. Das Reich unseres geschworenen Feindes.
Wo ist Ayerduck? Hat er die Männer versammelt?
Marak: Ja, sie halten sich in ein paar Dörfern auf Sarawak
versteckt.
Ayerduck wartet im Kampong Bahru.
Terehing: Bis nach Sarawak sind es 80 Kilometer den Fluss entlang.
Sandokan: Wir sollten sie nicht warten lassen.
Der erste Tiger: Mein Rücken beginnt weh zu tun.
Wie weit ist es noch?
Der zweite Tiger: Noch maximal drei Tage.
Ein Tiger: Die Dayaken.
Marak: Das bedeutet Probleme.
Die grausamsten Krieger Borneos. Kopfjäger.
Duckt Euch. Die Pfeile sind vergiftet.
Sandokan: Ans andere Ufer. Schnell.
Hier ist niemand. Wir verbergen das Boot und gehen zu Fuss weiter.
Ihr Tod muss gerächt werden. Wir rotten sie aus.
Wir sollten Ihnen eine Lektion erteilen.
Jamilah: Sie wollen nur ihr Territorium verteidigen.
Sandokan: Sie hat recht. Ich bin wegen Brooke hier und nicht,
um seine Untertanen zu töten.
Wir trauern um unsere Freunde aber werden keine Rache nehmen.
Tremal Naik: Sie leben geradeso wie ich in diesem Urwald.
Ich gehe auf die Suche nach den Dayaken, um mit Ihnen zu sprechen.
Ich gehe. Viel Glück.
Sandokan: Dir auch.
Jamilah: Aber wie finden wir einander wieder?
Sandokan: Wenn der Moment da ist, werden wir einander finden.
Auf zum Kampong Bahru.
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